Die Stadt Lausanne gibt in der Verkehrspolitik den Takt an. Bis 2030 sollen Benzinmotoren aus dem Strassenbild verschwinden. Bereits seit vergangenem September gilt in der Waadtländer Metropole nachts flächendeckend Tempo 30.
Die Verkehrsdirektorin Florence Germond (SP) sagte damals zu den Massnahmen: «So können wir einen echten Einfluss auf die Gesundheit und den Schlaf der Lausanner Bevölkerung nehmen.»
Weniger gut schlafen momentan bürgerliche Politiker im ganzen Land. Sie stellen sich die Frage: Weshalb reduziert man das Tempo unter dem Vorwand der Lärmreduktion – um dann lärmfreie Elektroautos einzuführen?
So oder so ist Lausanne erst der Anfang. In Bern, Winterthur und Zürich geht der Trend in die gleiche Richtung. Dass man nicht schon jetzt so weit ist wie in Lausanne, liegt an der bürgerlichen Opposition im Kantonsrat.
Die Zürcher SP-Gemeinderätin Simone Brander, die im Februar in den Stadtrat gewählt werden dürfte, wünscht sich vor allem freie Fahrt fürs Velo – wie sie am Samstag in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung klarmachte.
Dabei wehrte sie sich auch gegen den Vorwurf, die Bürger durch ihre restriktive Politik zu bevormunden: «Wir machen Politik nach den Bedürfnissen der Leute und zwingen ihnen nicht irgendwelche Vorschriften auf. Für den Gewerbe- und Güterverkehr braucht es Lösungen.»
Und diese diktiert Brander gleich selber: «Lasten-Velos haben ein grosses Potential – vielleicht weniger für die Anlieferungen, sicher aber für Einkäufe. Man kann auch eine Waschmaschine mit dem Cargo-Velo transportieren.»
Der Leser reibt sich verwundert die Augen und stellt sich die schöne neue Welt auf den Zürcher Strassen vor: Ein Heer von Velo-Fahrern mit Waschmaschinen, Geschirrspülern und TV-Geräten auf dem Gepäckträger. Irgendwie weltfremd.
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