Die Grünen zu Besuch in Deutschland: Aline Trede, Fraktions-Chefin der Schweizer Grünen, unterzeichnete mit den Grünen im baden-württembergischen Landtag eine Erklärung.
Man sei «bestürzt» über Putins Angriffskrieg, heisst es. Die grüne Bewegung müsse im «engen Schulterschluss» zusammenstehen «gegen das russische Regime».
Forsche Töne von Trede, die viele Jahre Mitglied der GSoA war, einer Organisation, die eine Schweiz ohne Armee will.
Mehr Heuchelei dann bei der Energiepolitik: Erneuerbare Energien seien «Friedens- und Freiheitsenergien», so die Verlautbarung. Fossile Brennstoffe machten «abhängig von autoritären Staaten wie Russland».
Schlechtes Timing: Denn ausgerechnet jetzt jettet der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck um den Globus, um zu kaufen, was er kriegen kann: Gas, Öl, zur Not auch Kohle.
Da darf man nicht wählerisch sein, weshalb Habeck auch einen Deal mit Katar abschloss – einem, sagen wir mal, autoritären Wüstenstaat. Noch vor kurzem debattierten die deutschen Grünen, ob das Emirat überhaupt «mit unseren grünen Werten» vereinbar sei.
Klarer ist die Meinung der Grünen-Fraktionschefin Trede zu Katar: Sie findet es nicht gut, dass dort die Fussball-Weltmeisterschaft 2022 stattfindet, und appellierte einst an den Bundesrat, er könne die Missstände – «widrigste Umstände» – rund um die Menschenrechte «nicht einfach so hinnehmen». «Das kann sich die Schweiz nicht leisten», schrieb sie in einer Interpellation.
Glückliche Schweizer Grüne: Sie können hemmungslos moralisieren, sie regieren ja nicht.
Die deutschen Grünen aber sind in der Regierung und in der Realität angekommen.
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