Welches Menschenbild in den Köpfen einiger Regierenden herrscht, offenbarte dieser Tage ein Tweet der grünen Abgeordneten. Angesichts der sich exponentiell entwickelnden Demonstrationen in München forderte sie: «Polizei muss handeln und im Zweifelsfall Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen.»
Nanu? Ist das der Tenor der jungen grünen Avantgarde? Friedliche Demonstrationen gegen Grundrechtseinschränkungen niederzuknüppeln?
Als ihre Partei noch in der Opposition war, forderte die Studienabbrecherin als Teil der Grünen Jugend die Kennzeichnungspflicht von Polizisten und außerdem die «standardmäßige Bewaffnung mit Pfefferspray zu beenden».
Ändern sich die pazifistischen Bestrebungen, wenn man im Bundestag sitzt und staatliche Vollversorgung geniesst? Oder verdienen nur bestimmte Teile der Gesellschaft von Polizeiwillkür verschont zu werden ─ Maßnahmenkritiker ausgeschlossen?
Wer sich angesichts von Bürgerprotesten an Gewaltfantasien ergötzt, sollte sich vielleicht noch mal über die Funktion des Volksvertreters Gedanken machen. Gewaltenteilung ist das Prinzip der Demokratie, nicht Gewaltbefürwortung.
Der militaristische Gedankenausflug dürfte der Politikerin eine Lehre in Kommunikation sein: Auf Twitter trendet seitdem der Hashtag #SchlagstockSaskia. Sie hat den Tweet gelöscht.
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