Grossartig! Vierzig deutsche Schauspieler filmen sich dabei, wie sie sich die Haare schneiden – die einen zaghaft, hier ein Strähnchen, dort ein Büschelchen. Die anderen opfern beherzt den ganzen Haarschopf.
Warum? Weil sie sich seit Corona nicht mehr zum Friseur trauen?
Nicht doch. Sie setzen ein Zeichen.
Ein Zeichen der Solidarität: «in solidarity with all the people protesting in #iran right now».
Gratismut?
Das übliche Spiel des virtue signalling, zumal die meisten wirklich wenig opfern von dem, was sie auf dem Kopf haben? So ein bisschen Eigenwerbung, damit man nicht in Vergessenheit gerät?
Angesichts dessen, was den Frauen im Iran blüht, wenn sie ihr Kopftuch den Flammen übergeben und sich die langen Haare abschneiden, mag das alles ein wenig albern sein.
Sie sind nicht in Gefahr, ihren Kopf zu verlieren, unsere Mutigen. Da kann man schon ein wenig Haare lassen.
Und doch. Die Aktion ist würdiger als das laute Schweigen vieler Feministinnen und die wachsweiche Reaktion unserer feministischen Aussenministerin, die zu glauben scheint, der Protest der Frauen im Iran habe nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun. Loben wir sie also, die Aktion.
Besser als nichts und beherzter als viele Politiker, die noch nie Mannesmut vor Mullahthronen gezeigt haben.
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