Das Schweizer Fernsehen ist nicht unbedingt bekannt dafür, dass es das Krisenmanagement des Bundesrates und von Gesundheitsminister Alain Berset hinterfragt. Gestern konnte jedoch sogar SRF nicht mehr über das von Berset organisierte Chaos mit den neuen Corona-Regeln «2 G», «2 G plus», Impfschutzdauer und so weiter hinwegsehen.
Da regte sich gegenüber SRF – wohl stellvertretend für viele – eine Frau darüber auf, dass sie mit ihrem bisherigen Zertifikat nicht mehr ins Hallendbad durfte. Als sie sich in der Nähe testen lassen wollte, blitzte sie auch dort ab, weil das Testcenter zu dem Zeitpunkt wegen der neuen Regeln bereits völlig überrannt wurde. Andere gaben zu verstehen, dass sie nicht mehr richtig durchblicken, welche Massnahmen im Detail gelten.
Starker Tobak sind die neuen Massnahmen für alle, die sich zweimal impfen liessen und sich auf der sicheren Seite wähnten. Nun müssen sie vier Monate nach der zweiten Impfung bereits wieder zur Auffrischimpfung antreten, sonst bleiben sie vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Das bedeutet noch mehr Stress an Weihnachten, um sich schnell noch boostern zu lassen.
Selten hat ein Bundesrat dem Land so die Weihnacht verleidet. Wenn Bundesrat Berset vor den Abstimmungen zum Covid-19-Gesetz bereits das durchgesetzt hätte, was er eh schon in seiner Trickkiste auf Lager hatte, um den Druck auf die Ungeimpften noch etwas zu forcieren, hätte seine neue 2-G-Regel schneller Wirkung zeigen können, und die Festtage sähen für einen Grossteil der Schweizer anders aus.
Besinnliche Weihnachten feiern dieses Jahr also wohl die Ungeimpften, denn sie wissen, dass sie nichts dürfen, und haben ihre Feierlichkeiten entsprechend bereits organisiert.
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