Was die künstliche Intelligenz (KI) alles kann!
Man wirft ihr ja vor, sie sei linkslastig, weil das Netz überwiegend Texte mit dieser Tendenz anbietet, aus denen sie sich füttert, so sehr, dass Elon Musk nun eine eigene, weniger voreingenommene entwickeln will.
Man kann offenbar aber auch die bisher gebräuchliche erziehen: Einem findigen Kopf ist es gelungen, ihr kritische politische Wahrheiten zu entlocken und sie Jordan Peterson, dem Guru der politischen Inkorrektheit, passgenau in den Mund zu legen, so überzeugend, dass viele darauf reingefallen sind.
Peterson, Psychiater und Influencer mit Millionengefolgschaft, zog in seinem «Deep Fake», dem von einer KI produzierten Video, über Deutschland her mit dem Fazit «Germany is fucked», was hochsprachlich übersetzt heisst: Deutschland ist verloren.
Damit meinte der fiktive Peterson natürlich nicht das Land mit seinen Bergen und Flüssen und Seen und Alleen, sondern die politische Kaste, die es gerade ruiniert. Dafür musterte er die Regierungsbank der rot-grünen Ampel und sagte, was jeder Kabarettist heute sagen würde: «a bunch of clowns and freaks».
Und er zählt auf: Da ist eine dyslexische Aussenministerin, die kein gerades Wort herausbringt, ein Wirtschaftsminister, der keinen blassen Dunst von Wirtschaft hat, und ein Regierungschef, der nicht nur – wie Joe Biden – «sleepy» ist, also schläfrig, sondern «im Vollschlaf». Dazu hat er Ermittlungen wegen seiner krummen Cum-ex-Deals an der Hacke.
Eine so lustige und kluge Fälschung: Peterson führt darin aus, es gebe diesen klassischen Begriff der «Kakistokratie», also der Herrschaft der Schlechtesten. Und keine Nation auf der Welt liefere ein lebhafteres Beispiel dafür als die gegenwärtige deutsche Regierung.
Er fragt seine Zuschauer, ob sie je eine Rede dieser Annalena Baerbock gesehen hätten, und antwortet selber: «Eine einzige Peinlichkeit, sie kämpft mit der Sprache, verwechselt Hauptstädte, spricht ihren eigenen Namen falsch aus und nennt die Ukraine Kokaine. Und bittet Putin um eine 360-Grad-Wende, also zu bleiben, wie er ist. Bitte, schaffe doch einer diese Frau fort, die diese schreckliche Verneinung simpelster menschlicher Fähigkeiten verkörpert.»
Leicht gesagt, könnte der arglose Konsument sagen, aber wer nimmt sie schon?
Und hätte dann vielleicht eine nicht minderlustige Idee: vielleicht ja Kanada! Deren Premier Justin Trudeau, ebenso woke wie unsere Trampolinspringerin, hat doch dem Vernehmen nach wie sie an dem mysteriösen Förderprogramm der Young Global Leaders von Kaus Schwab, dem Chef des Davoser World Economic Forum, teilgenommen. Da könnte doch zusammenwachsen, was zusammengehört.
Der Erfinder dieses Videos aber hat sich schon jetzt für den deutschen Kleinkunstpreis qualifiziert.
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