Seit Russland die Ukraine überfallen hat, gebärden sich Schweizer Politiker zuweilen so, als gehörten wir längst zur EU. Unter dem Eindruck der Emotionen, des Krieges und von Gräueltaten rufen Schweizer nach weiteren Sanktionen der EU, die unser Land nachvollziehen soll.
Wir soldarisieren uns bei der Flüchtlingsfrage mit Brüssel, noch bevor deren Mitgliedstaaten hierzu eine eigene Position bezogen haben. Plötzlich lassen wir uns von Brüssel gerne vorschreiben, Jagd auf reiche Russen zu machen, um deren Vermögen einzuziehen.
Man kann heute schon mit Sicherheit davon ausgehen, dass dieses Paktieren mit Brüssel wegen des Krieges in der Ukraine auf unsere künftigen Beziehungen mit der EU durchschlagen wird. Man wird diesen Krieg, die Zusammenarbeit während dieses Krieges, als Rechtfertigung nehmen, um näher an die EU zu rücken.
Der Präsident der Mitte-Partei, Gerhard Pfister, träumt jedenfalls bereits von gemeinsamen Luftpatrouillen mit den Kampfjets aus den EU-Mitgliedstaaten.
Die EU war aber noch nie die Lösung, wenn es auf dem Kontinent zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam. Das hat sich bereits in den 1990er Jahren im ehemaligen Jugoslawien gezeigt. Dort gab es erst Frieden, als die USA sich einmischten.
Dass sie auch heute nicht imstande ist, eine Krise zu entschärfen, hat Brüssel im Ukraine-Konflikt gezeigt.
Werte Politiker, hört also bitte mit diesem ständigen EU-hier-und-EU-da-Gerede auf.
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