Nehmen wir an, wir sind Zeugen eines bewaffneten Überfalls in einem Supermarkt. Der Räuber zielt mit geladener Waffe auf Unschuldige und hält die Geisel gefangen. Dabei erdreistet sich jemand, beschimpft den Täter unaufhörlich und droht, die Polizei zu alarmieren. Verschärft diese Person die Situation für alle anderen, oder beweist sie damit edlen Mut?
Edelmütigen gehen die Sanktionen gegen Putin zu wenig weit, umgehen sie doch Russlands Hauptexporte. Die Forderungen nach härteren Massnahmen werden immer lauter und zunehmend bizarrer. «Wir haben schon seit Sonntag unsere Gasheizung auf ein absolutes Minimum gestellt. Lieber Decken, Pullover und Schals als Geld für Putins Kriegskasse. Macht mit! Raus aus der Komfortzone! #FrierenFuerFrieden #FrierenFuerDieUkraine #Ukraine», proklamiert die grüne Bezirksamtsleiterin aus Hamburg, Stefanie von Berg, auf Twitter.
Wir haben schon seit Sonntag unsere Gasheizung auf ein absolutes Minimum gestellt. Lieber Decken und Pullover und Schals als Geld für Putins Kriegskasse. Macht mit! Raus aus der Komfortzone! #FrierenFuerFrieden #FrierenFuerDieUkraine #Ukraine
— Stefanie von Berg (@Stefanie_vBerg) February 26, 2022
Nach dem Motto: Jeder hilft, wo er kann.
Eine Userin bietet an, die eigene Heizung höher aufzudrehen, um den Ausfall bei Frau von Berg auszugleichen. Unzählige ähnliche Antworten musste die Politikerin nach dem einfallsreichen Aufruf über sich ergehen lassen.
Sanktionen muss man sich auch leisten können.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro fürchtet den Ausfall von russischen Materialien (darunter Dünger) für den landwirtschaftlichen Betrieb, sollte er im aktuellen Konflikt für die Ukraine Partei ergreifen. Russland ist Hauptlieferant Brasiliens. Der Bevölkerung fehle dann nicht nur ein warmes Bett, sondern auch eine warme Mahlzeit.
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