Über Gross-Bildschirm gibt Biden den starken Mann. Im Falle einer militärischen Eskalation werde Amerika «mit schweren wirtschaftlichen und anderen Massnahmen reagieren», droht er Russlands Präsidenten Putin per Video-Direktschaltung.
Putin lässt sich davon kaum beeindrucken. Er flext den Bizeps und lässt seine Truppen an der ukrainischen Grenze aufmarschieren.
Der Russe fordert Garantien, dass die Ukraine nie in die Nato aufgenommen wird. Aus der Sicht Moskaus nachvollziehbar. Ebenso verständlich ist allerdings, dass sich die Ukrainer aus der Umklammerung des russischen Riesen winden wollen und sich Schutz vom westlichen Verteidigungsbündnis erhoffen.
Im Poker um die Ukraine versucht Biden die Nord-Stream-2-Pipeline als Druckmittel einzusetzen. «Wenn Wladimir Putin will, dass Gas durch diese Pipeline fliesst, will er vielleicht nicht das Risiko einer Invasion in der Ukraine eingehen», raunt Jake Sullivan, Bidens nationaler Sicherheitsberater.
Gemäss Medien-Berichten fordert Biden von der neuen deutschen Regierung eine Zusage, das Pipeline-Projekt zu stoppen, sollten die Russen in der Ukraine einmarschieren.
Echt jetzt? Frieren für die Ukraine? Verzicht auf Gas, um Putin zu disziplinieren? Putin hat die besseren Karten in der Hand und spielt sie kaltblütig aus.
Die aktuelle Krise zeigt exemplarisch, in welches Wolkenkuckucksheim sich Deutschland mit der Energiewende eingeschlossen hat.
Der einzige Weg, sich langfristig aus der Abhängigkeit unberechenbarer Mächte wie Russland zu lösen, führt über den Bau moderner Atomkraftwerke. Insofern könnte etwas Frostkälte in der heimischen Stube einen befreienden Gedanken auslösen.
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