Ein Krieg reicht ihm nicht.
Der erste Corona-Offizier Karl Lauterbach fühlt sich im Gefecht mit dem Covid-19-Virus wohl unterfordert.
Nun zieht der deutsche Gesundheitsminister gegen Russlands Präsidenten in die Schlacht. Zumindest verbal.
Als passionierter Drauflos-Twitterer donnerte er am Samstag, und das als erstes Kabinettsmitglied überhaupt: «Wir führen Krieg gegen Putin.»
Mal ehrlich: Was sollen denn jetzt Kniefälle vor Putin bringen? Wir sind im Krieg mit Putin und nicht seine Psychotherapeuten. Es muss weiter konsequent der Sieg in Form der Befreiung der Ukraine verfolgt werden. Ob das Putins Psyche verkraftet ist egal https://t.co/8iedTGFA5r
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) October 1, 2022
Brandgefährliches Zündeln. Und für den Kreml ein gefundenes Fressen.
Begreift der selbsternannte Militärstratege den Ernst der Lage? Was befugt ihn überhaupt, sich da einzumischen?
Empörung in den sozialen Netzwerken folgte. Und Sarkasmus: «Karl Lauterbach erstmals optimistisch: Atomkrieg könnte Pandemie beenden.»
Drei Tage später ruderte er in der RTL/ntv-Sendung «Frühstart» zurück: «Wir sind nicht im Krieg, aber wir unterstützen die Ukraine nach Kräften.» Auch mit Waffenlieferungen.
Lauterbach widerspricht Lauterbach:
Wir sind im Krieg, aber wir sind nicht im Krieg. Wir unterstützen den Krieg der Ukraine. Putin ist nicht psychisch krank. Angebote würden also nur Sinn machen bei einem psychisch Kranken. pic.twitter.com/2bnacLPiME— TheRealTom™ ✊ (@tomdabassman) October 4, 2022
Es reicht!
Als wären seine wirren und fehlerhaften Aussagen zu Corona nicht schon genug. Der Schaden an der Politik durch Lauterbach nimmt epische Ausmasse an. Und was sagt Olaf Scholz dazu?
Der Bundeskanzler: schweigt. Und man fragt sich, warum.
Und wer eigentlich kümmert sich endlich mal um den Pflegenotstand? Und warum gibt es immer noch die Einrichtungs-bezogene Impfpflicht?
Es gäbe viel zu tun für einen Gesundheitsminister, der seine Aufgabe ernst nimmt – und nicht unter einem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom leidet.
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.