Die Geschichte ging beim letzten Auftritt von Gesundheitsminister Alain Berset zum Thema Corona fast unter. Dabei ist der Sachverhalt brisant. Finanzminister Ueli Maurer (SVP) brachte das Dauerärgernis Spitalbettenkapazität aufs Tapet
Er stellte in einem Mitbericht zur Debatte, der Bund solle die Spitäler unterstützen, damit diese genügend Pflegeplätze auf den Intensivstationen (IPS) bereitstellen – und löste damit eine längere und intensive Diskussion im Bundesrat aus.
Sie endete so, dass Maurer sich mit seinem Vorschlag durchsetzte. Er soll nun abklären, wie man den Spitälern kurzfristig unter die Arme greifen könne, damit sie mehr IPS-Betten zur Verfügung stellen.
Interessanterweise brauchte es die Nachfrage eines Journalisten, damit der Gesundheitsminister auf den Prüfauftrag von Maurer überhaupt reagierte. In seinen normalen Ausführungen erwähnte er bloss, dass der Bundesrat mit den Kantonen analysieren werde, wie man die IPS-Kapazitäten steigern könne.
Muss man speziell darauf hinweisen, dass Maurers Intervention besonders bei Berset auf Widerstand stiess? Er sieht bei den Spitälern vor allem die Kantone in der Pflicht, wie er am 17. Dezember vor den Medien wiederholt betont hatte.
Also – landauf, landab jammern Spitalärzte und Spitaldirektoren seit Wochen öffentlich über ihre angeblich übervollen Intensivstationen, ohne dass sich an der Situation etwas ändert.
Statt beherzt einzugreifen, will Berset also lieber weiter zuschauen, weil die Spitäler in der Kompetenz der Kantone liegen. Gott sei Dank hat wenigstens noch Ueli Maurer den Durchblick.
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