Dame Sarah Marcella Springman DBE, gewesene Rektorin der ETH Zürich, versteht die Welt nicht mehr. Das Aussendepartement untersucht nämlich, ob die Wissenschaftlerin durch die Annahme des Ordens Dame Commander gegen Schweizer Recht verstossen würde.
Das Bundesgesetz über die Zuwendungen und Auszeichnungen ausländischer Regierungen untersagt es nämlich Behördenvertretern, ausländische Orden anzunehmen.
Der Tages-Anzeiger findet den Vorfall «kurios», die NZZ «merkwürdig». Und Dame Sarah Springman selber zieht auf Twitter über die Vorschrift her. Man müsse sich fragen, ob eine Bestimmung aus der Ära von Marie Antoinette und deren Schweizer Söldnern heute noch zeitgemäss sei.
Sehr zeitgemäss, kann man dazu nur sagen!
Das Ordens-Verbot sorgt dafür, dass die öffentlichen Angestellten die Bodenhaftung nicht verlieren und stets daran erinnert werden, wer ihr Chef und Kostgeber ist: das Schweizer Volk nämlich und keine fremde Regierung.
Das Ordens-Verbot ist ein kluger Sicherungsmechanismus gegen die Verlockungen ausländischen Glanzes, in dem sich viele Schweizer Beamte gerne sonnen würden. Sarah Springman erinnerte auf Twitter selber daran, dass andere Staaten «aggressiv» versuchen, Schweizer Gelehrte anzuwerben.
Die ETH-Rektorin war im Begriff, in die Sphären des englischen Adels zu entschweben. Nun wurde sie auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Zum Glück. Nebenbei bemerkt war ihre neunteilige Twitter-Tirade auch nicht besonders damenhaft.
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