Der Ausstieg aus der Atomstromproduktion und die gleichzeitige Abkehr von fossilen Brennstoffen können für die Wirtschaft zu einem brandgefährlichen Mix werden. Schon vor zwei Monaten äusserte Bundespräsident Guy Parmelin die Befürchtung, dass ab 2025 in der Schweiz zu wenig Strom zur Verfügung stehen könnte: «Eine Strom-Mangellage ist neben der Pandemie die grösste Gefahr für die Versorgung des Landes.»
Zur Entschärfung der Situation stehen diverse Wasserkraft-Projekte zur Debatte – beispielsweise am Fuss des Triftgletschers im Berner Oberland, wo ein Stausee geplant ist. Dieser würde 30.000 Haushalte mit CO2-neutralem Strom versorgen und einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung der «Winterlücke» leisten.
Doch die Gewässerschutzorganisation Aqua Viva bekämpft das Projekt vehement – mit der Begründung, die Biodiversität sowie Flora und Fauna zu schützen. Während der Grüne-Nationalrat Bastien Girod pragmatisch handelt und sich von Aqua Viva losgesagt hat, trägt SP-Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel zwei Hüte: Einerseits sitzt sie im Patronats-Komitee von Aqua Viva, das gegen den Trift-Stausee ins Feld zieht, andererseits ist sie Präsidentin von Pro Natura, einer Institution, die sich explizit für die Wasserkraft als nachhaltige Energiequelle starkmacht.
Dieses Beispiel zeigt vor allem etwas: Folgt man der linken Argumentationslinie in Klima- und Naturschutz, wird es früher oder später ähnlich kompliziert wie bei der Quadratur des Kreises. Oder: Die Katze beisst sich in den Schwanz.
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