Der Tages-Anzeiger schreibt vom «Ende der linken Hochdruckpolitik» – und nennt das Kind beim Namen: «Schlappe für die SP.» Während sich im Stadtrat die links-grüne Übermacht gehalten und die SP ihre Position gestärkt hat, wird sie in den Gemeinderatswahlen abgestraft. Im 125-köpfigen Parlament verliert sie sechs Sitze, die AL zwei.
Zu den Gewinnern gehören die Mitte (plus 6 Sitze), die Grünliberalen (plus 3) und die FDP (ein Sitzgewinn). Die Grünen legen zwar ebenfalls zu, können die eigenen Erwartungen aber nicht erfüllen. Flaut die grüne Welle allmählich ab? Der grüne Kandidat für den Stadtrat, der 24-jährige Klimaaktivist Dominik Waser, war chancenlos.
Die Neue Zürcher Zeitung kommt in ihrem Kommentar zu einem klaren Fazit: «Das Ergebnis der Stadtzürcher Wahlen ist klar als Absage gegenüber den politischen Extremen zu deuten. Das ist ein gutes Zeichen, auch wenn die rot-grüne Mehrheit im Parlament knapp bestehen bleibt. Künftig werden die linken Parteien, die in den letzten vier Jahren zu oft schamlos durchregierten, vermehrt Rücksicht auf politische Minderheiten nehmen müssen. Sonst kehrt der Wind bei den nächsten Wahlen endgültig.»
Oder mit anderen Worten: Von der linken Monokultur scheint die Zürcher Stimmbevölkerung genug zu haben. Das sind gute Nachrichten. Wenn unterschiedlichere politische Parteien mitreden, entstehen bessere, tragfähigere und damit auch vernünftigere Lösungen.
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