Wie technologiefeindlich ist die EU?
Nach dem Aus für Verbrennungsmotoren, das die EU-Institutionen unter ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen beschlossen haben, droht nun das nächste Verbot. Diesmal geht es um künstliche Intelligenz (KI). Und es sieht danach aus, als schösse von der Leyen erneut übers Ziel hinaus.
Ihr Ziel war eigentlich ehrenhaft. Die Kommission formulierte es einst so: Es sollte «ein Rechtsrahmen für eine vertrauenswürdige KI» geschaffen werden, damit die Menschen «KI-gestützten Lösungen vertrauen und gleichzeitig Unternehmen Anreize erhalten, diese zu entwickeln».
Herausgekommen ist jetzt aber etwas anderes: KI-Werkzeuge wie ChatGPT, das gerade in aller Munde ist, landen in einer «Hochrisiko-Kategorie». Das heisst, sie werden überwacht, eine Aufsichtsbehörde wird geschaffen, die Hersteller müssen umfangreiche Dokumentationen vorlegen.
Damit drückt die EU-Chefin auf den Panikknopf, anstatt eine Technologie, die gerade erst ihre ungeheuren Möglichkeiten durchscheinen lässt, zu fördern und Europa damit eine Chance zu geben, an führender Stelle dabei zu sein. Das grösste Problem besteht derzeit nicht in den Risiken, die von der KI ausgehen, sondern in dem Risiko, die Wurzeln einer bahnbrechenden Entwicklung zu kappen, bevor sie über zur Blüte gekommen ist.
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