Noch mal ein halber Prozentpunkt mehr lautet die Entscheidung der Europäischen Zentralbank in Sachen Zinsen. Noch mal ein halber Prozentpunkt Unsicherheit mehr lautet die Botschaft für die angeschlagene Credit Suisse.
Damit nicht genug: Das Geldhaus hängt seit dem frühen Donnerstagmorgen an der Rettungsleine der Schweizer Nationalbank.
Alle Vorbereitungen, die man bei der Aufsicht und in der Bank selber seit der letzten Finanzkrise vor anderthalb Jahrzehnten getroffen hat, haben nichts genutzt. Schon der erste wirkliche Sturm am Bankenmarkt hat das Schweizer Traditionshaus aus der Fassung gebracht.
50 Milliarden Franken Kredit musste die Nationalbank bereitstellen – und damit das Risiko, das vorher bei den CS-Bankern, ihren Aktionären und ihren Kunden lag, mal eben verstaatlicht. Es sind nun alle Schweizerinnen und Schweizer, die für die Bilanz der Credit Suisse geradestehen.
Und deren Lage hat sich durch den Zinsschritt der EZB nicht eben verbessert. Anleihen aus der Zeit der Zinslosigkeit sind Ladenhüter. Wenn die Credit Suisse Geld braucht, kann sie diese nur mit Abschlag verkaufen. Immobilienpreise weltweit purzeln. Entsprechend weniger sind die Sicherheiten wert, die bei der Bank liegen.
Klar ist: Das dicke Ende kommt noch. Nur trifft es jetzt nicht nur die Bank, sondern gleich das ganze Land.
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