Man kann über Bundesrat Ueli Maurer denken, was man will: Er macht als Finanzminister vieles richtig gut. Aber bei der Abschaffung der Stempelsteuer hat er einen taktischen Fehler begangen. Und was für einen.
Es ist noch nicht so lange her, da hat Maurer öffentlich verkündet, dass wir alle wegen Corona den Gürtel enger schnallen müssten.
Es liegt im Naturell eines Säckelmeisters, dass er ständig vor den sich auftürmenden Schuldenbergen warnt. In diesem Falle vor den 35 Milliarden Franken, die der Bund zur Bewältigung der Corona-Krise aufwendete.
Diesmal hätte er aber besser nicht den Teufel an die Wand malen sollen.
Erstens steht die Schweiz finanziell gut da. Zweitens ist die Schwarzmalerei auch unpassend, wenn man die Abschaffung der Stempelsteuer durchbringen will, die dem Bund Geldmittel entzieht.
Maurer hat es, so gesehen, den Linken leicht gemacht, die Abschaffung der Stempelsteuer zu bodigen. Denn was haben wohl viele Steuerzahler gedacht, als sie den Stimmzettel ausfüllten? Wahrscheinlich, dass jetzt nicht der Moment für Steuerreduktionen ist.
Das war ein Eigengoal, Herr Finanzminister.
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