Es ist eine krachende Niederlage für die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch. Mit 75 zu 39 Stimmen entscheidet sich der Gemeinderat gegen eine 115-Millionen-Totalsanierung des Schauspielhauses. Stattdessen soll es zu einer «sanften Sanierung» kommen – für allerdings noch immer 100 Millionen Franken.
Bei der Theaterleitung ist der Frust gross. Lautstark hatte sie immer wieder betont, wie schwierig es sein werde, in den nächsten fünfzig Jahren mit der aktuellen Infrastruktur modernes Theater zu machen. Doch gegen die Abrissgegner, die den historischen Wert des Saales hervorhoben, hatte sie trotz der leidenschaftlichen Rückendeckung von Mauch keine Chance.
Unbequeme Fragen muss sich auch Mauchs Parteikollege André Odermatt, der Leiter des Hochbaudepartments, gefallen lassen. Der prestigeträchtige Umbau des Kongresshauses gerät immer mehr zum finanziellen Fiasko. Um den unmittelbar bevorstehenden Konkurs zu verhindern, muss die Stadt ein Darlehen von 1,9 Millionen Franken sprechen.
Das ist aber nur der Anfang. Die Stadt erarbeitet zurzeit einen Sanierungsplan. «Für eine längerfristige Gewährleistung eines stabilen Betriebs im Kongresshaus wird eine weitergehende finanzielle Unterstützung der Stadt Zürich» nötig sein, so die offizielle Mitteilung.
Der Steuerzahler schweigt und staunt. Da werden auf den Zürcher Theaterbühnen durch Misswirtschaft und Hü-und-hott-Politik Gelder verbrannt, die an anderen Orten viel sinnvoller investiert werden könnten.
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