Nach der Annahme des Verkehrs-Richtplan befindet sich das Velo in der Stadt Zürich endgültig auf der Überholspur. Autos sind künftig in der Innenstadt – wenn überhaupt – nur noch geduldet. Statt Parkplätze werden Tempo-30-er-Zonen und Velo-Highways forciert. Das ist der Wille des Volkes – oder zumindest von 40 Prozent der städtischen Bevölkerung.
Mit dem Recht auf freie Fahrt ist die für die Velo-Fahrer aber Verantwortung gefordert. Denn Verkehrsregeln müsse auch für sie gelten – nicht zuletzt im eigenen Interesse.
Eine Studie der Beratungsstelle für Unfallverhütung, die sich mit schweren Fahrradunfällen zwischen 2015 und 2019 befasst, kommt zum Resultat, dass 37 Prozent der Zwischenfälle in der Dämmerung bzw. der Dunkelheit passierten – und dass dabei oft die Missachtung des Vortritts durch Autofahrer der Grund ist.
Doch – und das ist der springende Punkt – kommt die Studie auch zum Resultat, dass die Velofahrer(innen) «öfters ganz ohne oder mit vorschriftswidrigen Lichtern» unterwegs waren. Eine Umfrage eines Versicherers führt zu einem ähnlich irritierenden Ergebnis.
40 Prozent der über 500 befragten Velo-Fahrer gaben zu, dass sie im Dunkeln ohne Beleuchtung oder ohne reflektierende Kleider die Strassen frequentieren.
Sollte sich dies nicht ändern, kann es nur etwas bedeuten: Die Zürcher Strassen werden künftig zur rechtsfreien Zone.
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