Es war zum Fremdschämen: Da stand er also, der sozialistische Gesundheitsminister der Schweiz, Alain Berset, und biederte sich in der «Arena» des Schweizer Fernsehens (SRF) bei den eingeladenen jugendlichen Studiogästen an, indem er ihnen applaudierte.
Die Sendung war eine Farce zum Abschluss der Pandemie: Als Fehler bei der Bewältigung der Corona-Krise wurde das Hin und Her bei der Maskenpflicht gewertet und dass man zuerst zu wenig Impfstoff zur Verfügung hatte. Da gibt es mehr, viel mehr.
Den Vogel abgeschossen hat aber der Gesundheitsminister: Berset sagte in der SRF-«Arena», es ehre ihn zwar, wenn man stets ihn in den Vordergrund rücke. Er sei aber immer nur der Vertreter des Bundesrates gewesen.
Dies, nachdem Berset während der Krise zu zwei Büchern Hand bot, in denen er als der grosse Krisenmanager dargestellt wurde. Berset hat dieses Helden-Image auch selber tüchtig kultiviert, mit theatralischen Auftritten – zum Beispiel, als ihn das SRF bei einer Samstagabend-Sendung während des Lockdowns aus seinem Büro in Bern zuschaltete.
Er hat seine insgesamt 230 Aussprache- und Diskussionspapiere zur Corona-Pandemie immer in letzter Minute den anderen Bundesräten zugestellt. Viel Zeit zur Vertiefung der Berset-Pläne blieb da jeweils nicht.
Meistens stand alles schon vorher in den Medien, die seinen Kurs stets unterstützten und dadurch nebenbei die anderen Bundesräte unter Druck setzten.
Dem sagt man eigentlich Manipulation.
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