Der Kampfjet F-35 fliegt der SRF-«Rundschau» schon lange gegen den Strich: Erst ging es um den Lärm. Letzte Woche hat das TV-Magazin völlig abgehoben.
Der (scheinbare) Skandal unter dem Titel «Bomben über Tschechien»: Das VBS habe die Kampfjets virtuell Kriegsszenarien durchspielen lassen, in denen die Schweiz Ziele in Tschechien und Süddeutschland bombardiere. «Ich tische Ihnen keine Hirngespinste auf, die Leute von Verteidigungsministerin Viola Amherd haben diese Szenarien entworfen», sagte Dominik Meier in seiner Anmoderation.
Allerdings: In den Dokumenten der Armee finden sich keine realen Länder. Diese wurden von der «Rundschau» eingefügt. Das suggeriert, das VBS übe Bombardierungen gegen andere Staaten.
Die linken Autorinnen rücken sich in dem überlangen Beitrag immer wieder selber ins Bild und diskutieren in ihrer Stimmungsmache wichtigtuend miteinander. Die Kampfszenarien seien «jenseits», sagte der selbsternannte Militärexperte Peter Hug im Filmbeitrag.
Hug ist ehemaliger Berater der SP und ein grosser Freund der GSoA. Diese sammelt derzeit Unterschriften gegen den Kauf des neuen Kampfjets.
Spürbar sardonisch sagte «Rundschau»-Meier gegenüber seinem Studiogast Peter Merz, Chef der Schweizer Luftwaffe: «Die Recherchen sind ein Steilpass und ein gefundenes Fressen für die Linken, die den F-35 abschiessen möchten.»
Vor dem tendenziösen Bericht über künstliche Szenarien versprach der ungelenke «Rundschau»-Moderator den 370.000 Zuschauern: «Eine Recherche, die einschlägt!»
Sie wurde zu einem Schuss in den Ofen.
Als Entgegnung hat das Magazin (Eigenwerbung: «Reportagen für die Schweiz») einmal mehr eine Beschwerde am Hals. An die SRG-Ombudsstelle eingereicht wurde diese am Wochenende von Parlamentariern der «Allianz Sicherheit Schweiz».
Das Portal ZüriToday meldete am Donnerstag, dass die Beanstandung von FDP-Präsident und Ständerat Thierry Burkart, SVP-Ständerat Werner Salzmann und SVP-Nationalrat Thomas Hurter unterzeichnet worden ist.
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