An diesem Sonntag geht in der Pariser Fondation Louis Vuitton die Ausstellung der phänomenalen Sammlung Morosow zu Ende. Die beiden Brüder Morosow, russische Industrielle, hatten um die Jahrhundertwende einen wichtigen Beitrag für den Durchbruch der französischen Moderne geleistet: Van Gogh, Renoir, Cézanne, Matisse, Monet, Manet. Erstmals wurde die Sammlung ausserhalb Russlands gezeigt.
Jahrelang dauerten die Vorbereitungen. Bernard Arnault, der reichste Mann Frankreichs und – zumindest zeitweise – der ganzen Welt, hat persönlich mit Putin verhandelt. Sein Konzern LVMH verkauft in Russland französische Mode – auch Champagner, den er allerdings als Schaumwein anbieten muss. Denn das Gütesiegel hat Russland für den Krimsekt konfisziert. Zeitweise drohte LVMH mit einem Stopp der Lieferung von Dom Pérignon und Moët & Chandon.
Die Kosten der Ausstellung sind Staatsgeheimnis. LVMH hat die Restauration vieler der in Paris gezeigten Bilder finanziert. Der Transport wurde von Polizei-Eskorten begleitet.
Anlässlich von Putins Besuch 2017 führte Macron seinen Gast durch den Louvre und das Schloss von Versailles. Wegen der Pandemie musste die Eröffnung auf September 2021 verschoben werden.
«Es ist für Frankreich eine Ehre, der Ort ihrer ersten Auferstehung im Ausland zu sein», schreibt Macron im Katalog: «Die Ausstellung beweist, dass die Zeitgenossen mit einem Jahrhundert Verspätung die Brücken beschreiten, die von den Künstlern zwischen unseren Ländern gebaut wurden.»
Putin schwärmt von einem «Symbol der Annäherung zwischen unseren beiden Ländern (…) und der Tradition ihrer ganz besonderen Beziehungen».
Wenige Tage vor dem Einmarsch wurde die Ausstellung verlängert. Mehr als eine Million Besucher hatte sie bis dahin verzeichnet. Der Strom riss seither nicht ab. In den vergangenen Tagen wurden die Öffnungszeiten bis Mitternacht verlängert.
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