Ein verantwortungsvoller Truppenkommandant möchte die gegenwärtig ausgebildeten Rekruten und Offiziere lieber nicht in seinen Beständen haben. Seit über zwei Jahren bis zum heutigen (!) Tag müssen alle Armeeangehörigen die lästigen, leistungsvermindernden Covid-Schutzmasken tragen. Den Grund für diese Ungleichbehandlung von Zivilpersonen und Soldaten kennt niemand.
Zwang also schon die Covid-Pandemie zu ständigen Einschränkungen inklusive unproduktivem «Home-Schooling», wird jetzt die militärische Ausbildung wegen der Ukraine-Flüchtlinge ausgesetzt und auf den Kopf gestellt. Statt Planung herrscht Dauerimprovisation.
Auf Begehren des Staatssekretariats für Migration (SEM) mussten gestern rund 400 Rekruten und etwa 70 Offiziersaspiranten die Kaserne Bülach innert 24 Stunden räumen. Eine Rekrutenkompanie zieht nach Bäretswil, die andere nach Altdorf um. Obwohl dort nicht im Ansatz eine ähnliche Ausbildungsinfrastruktur vorhanden ist. Die Verbandsausbildung wird sechs Wochen früher als geplant begonnen, nachdem wegen Covid schon die ersten zwei RS-Wochen zu Hause absolviert wurden. Die Offiziersanwärter müssen ihre Ausbildung notfallmässig in Frauenfeld antreten.
Widerstand vom zuständigen Verteidigungsministerium unter Viola Amherd wurde nicht bekannt. Es ist typisch für die in der Armee herrschende Liederlichkeit, dass sich jetzt das Militär verdrückt, um dem Flüchtlingswesen zu weichen. Selbst angesichts eines in Europa entfesselten Kriegs ist das Kriegsgenügen unserer Truppe und die dazu nötige Ausbildung offenbar kein ernsthaftes Thema. Und auch nicht das Sicherheitsbedürfnis der eigenen Bevölkerung, für das unsere Behörden so nebenbei auch noch zuständig wären.
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