Das Nachrichtenportal Nau.ch machte die Sache publik: Wer im Neubau beim Wylerfeldquartier in der rot-grün dominierten Stadt Bern eine Wohnung beziehen will, darf kein Auto besitzen. Die städtische Vermieterin setzt das Konzept rigoros durch und lässt nur Velofahrer, ÖV-Benützer und Fussgänger einziehen.
Damit erreicht die ideologische Diskussion um den privaten Motorverkehr eine neue Eskalationsstufe. Kann es wirklich sein, dass Autofahrer – selbst wenn es sich um junge Mütter oder Familien mit mehreren Kindern handelt – zu Bürgern zweiter Klasse degradiert werden?
Der Jungfreisinnige Loris Urwyler bringt es auf den Punkt: «Die SP will keine Handwerkerinnen und Arbeiter mehr in den städtischen Wohnungen haben, sondern nur noch Menschen, die gemütlich im Home-Office arbeiten.» FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen sieht es gleich: Dass die Stadt Bern bei der Vermietung ihrer Wohnungen ein Lebensmodell vorschreiben wolle, sei skandalös.
Man könnte in der Interpretation der Mieterselektion sogar noch einen Schritt weiter gehen: Die rot-grüne Regierung in Bern lässt nur noch jene Bürger einziehen, die in ihrem Sinn wählen und stimmen. Es ist davon auszugehen, dass dieses Modell schon bald auch in Zürich, Basel und Winterthur angewandt wird.
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