Das ist ja zuvor niemandem aufgefallen: dass in einem islamischen Land ein anderes Frauenbild herrscht als hier im Westen.
Und dass Homosexuelle schon mal am Kran hängen, wenn sie sich zu zweit erwischen lassen.
Wer hätte also geahnt, dass man auch in Katar die Dinge etwas anders sieht?
Der WM-Botschafter Khalid Salman musste einen deutschen Journalisten erst aufklären, dass er Homosexualität für eine «geistige Krankheit» hält und dass Frauen sich wie Süssigkeiten nur im verpackten Zustand präsentieren sollen. Sportjournalist Jochen Breyer vom ZDF ist darob bass erstaunt: Bei seiner Recherche habe er gespürt, «dass nicht alle Menschen bei der WM willkommen seien».
Immerhin: er hat etwas gespürt. Aber gewusst hat er es offenbar nicht.
Und das, obwohl der Islam doch zu Deutschland gehört, wie uns Medien und Politiker seit Jahren predigen!
So wenig also haben sich all jene mit Religion und «Kultur» befasst, denen urplötzlich bei Katar die Augen aufgehen.
Blindheit? Oder schlicht und ergreifend Heuchelei?
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