Das Eis wird dünn. Vor dem Spengler-Cup sitzen Ambri-Piotta und das Team Canada in der Corona-Falle. Um das Turnier zu retten, springen Slovan Bratislava und eine Berner Ad-hoc-Auswahl ein. Wer «Grümpelturnier» ruft, hat nicht unrecht. Trotzdem ist die Durchführung ein wichtiges Zeichen. Für den HC Davos, der aus dem jährlichen Event existenzbedeutende Erträge generiert – und für die ganze Sportwelt, weil ständige Absagen keinen Sinn machen. Wir müssen lernen, mit dem Virus und der neuen Realität zu leben. Ganz grundsätzlich sind Brot und Spiele zur Ablenkung wohl noch nie wichtiger gewesen als während der Pandemie.
Doch auch der internationale Saisonhöhepunkt ächzt unter Corona. Am Mittwochmorgen kündigte die National Hockey League an, im Februar keine Spieler ans Olympiaturnier in Peking zu schicken. Dies hat auch auf die Schweizer Nationalmannschaft erheblichen Einfluss. Trainer Patrick Fischer muss auf seine zwölf besten Leute verzichten – und mit einer reinen Nationalliga-Auswahl nach China reisen. Dass er auf dem Weg dorthin keine Kompromisse eingeht, machte er schon vor einigen Tagen klar: Fischer nominiert ausschliesslich geimpfte Spieler.
Dies ist allerdings nicht auf eine allfällige ideologische Sturheit des Trainers zurückzuführen, sondern auf Pragmatismus. Ungeimpfte Spieler müssten im Vorfeld des Turniers drei Wochen in Quarantäne. Und bei einem positiven Fall wäre der Olympiatraum ausgeträumt. Mit anderen Worten: Die Schweiz hat in Peking Chancen auf die erste Olympia-Medaille seit 74 Jahren. Aber nur, wenn sie im Boxplay gegen Corona keinen Schaden erleidet.
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