Wird Chiasso zum grossen Einfallstor für die illegale Migration? Die NZZ berichtete in ihrer gestrigen Ausgabe, dass die internationalen Züge, die zwischen Mailand und Zürich verkehren, künftig in der Grenzstadt Chiasso nicht mehr halten werden. Das ist politisch brisant.
Bisher nutzen die Grenzbeamten den längeren Stopp der Züge in der Tessiner Grenzstadt, um Personenkontrollen durchzuführen. Das wird nicht mehr möglich sein, wenn der Halt in Chiasso auf den Fahrplanwechsel 2022 gestrichen wird. Im dümmsten Moment.
Das Tessin war in den letzten Wochen mit steigenden illegalen Einreisen von Asylsuchenden konfrontiert. Man muss davon ausgehen, dass sich die Situation nach dem Ende der Corona-Krise zuspitzen wird.
Freilich betonen die Zollbehörden, man werde die Kontrollen jetzt in den fahrenden Zügen vornehmen. So tönte es auch vor Jahren, als die Grenzbarrieren wegen des Schengen-Beitritts fielen. Damals hiess es, man werde vermehrt im Landesinnern unterwegs sein. Im Polizeijargon nannte man diese Einsätze «Schleierfahndung».
Tatsächlich begegnete man anfänglich in den Zügen im Inland auch häufig Grenzbeamten mit Spürhunden. Heute trifft man dagegen auf der Bahnfahrt zwischen Genf und St. Gallen selten mehr einen Grenzbeamten auf Kontrollgang an.
Im Tessin könnte es ähnlich laufen. Zuerst drückt man zur Beruhigung des Publikums aufs Gas. Lässt die Aufregung nach, zieht man sich dann stillschweigend zurück.
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