Der Rat der Pfarrer- und Diakonen-Gesellschaft der Protestantischen Kirche Genf (EPG) zeigt sich modern und reitet auf der Welle des Zeitgeists. Für das Wort «Gott» schlägt er einen weniger geschlechterspezifischen Ausdruck vor. Wird der Gott nun also zur Göttin oder gar zum sächlichen Gott?
Auch Pfarrerinnen und Pfarrer im Kanton Zürich beschäftigen sich mit dem Thema. Die Zürcher Oberländer Wochenzeitung Regio hat bei Paul Kleiner, Pfarrer der reformierten Kirche Pfäffikon, nachgefragt – und folgende Auskunft erhalten: «Wir sind sehr darauf sensibilisiert. Für uns ist aber auch klar, dass Gott weder Mann noch Frau ist. Gott ist Gott.»
In der Bibel gebe es zwar männliche Ausdrücke wie «Herr», «Vater» oder «König». Gleichzeitig werde Gott aber auch als «Mutter» und einmal sogar als «Motte» bezeichnet. Es gebe Kolleginnen, so Kleiner, die nicht «vom Heiligen Geist», sondern von der «heiligen Geisteskraft» sprechen.
So zeitgemäss diese Diskussion ist, sie wirkt auch sehr bemühend. Muss nun wirklich die Bibel umgeschrieben werden, weil Genderwahn und politische Überkorrektheit alle und alles hinterfragen? Muss in der Heiligen Schrift etwa auch ein drittes Geschlecht eingeführt werden, weil diese Diskussion gerade en vogue ist?
Hoffentlich nicht! Hätte es nicht einen kleinen Unterschied zwischen Eva und Adam gegeben, wäre die biblische Geschichte schon nach dem ersten Kapitel zu Ende gewesen.
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.