«Hallo Velo!» Der Ruf geht der bürgerlichen Minderheit in der Stadt Zürich durch Mark und Bein. Mit Velo-Demos, die den privaten und öffentlichen Verkehr blockieren, muss man sich mittlerweile abfinden. Doch nun erreicht die städtische Ideologisierung der Fortbewegung auf zwei Rädern eine schon fast groteske Dimension.
Am Mittwoch sprach der Gemeinderat drei Millionen Franken im Namen der Veloförderung. Allerdings geht es dabei nicht um die Verbesserung der Infrastruktur oder die Erhöhung der Sicherheit, sondern um die Organisation und Durchführung der Velo-City-Konferenz vom 11. bis zum 14. Juni 2024 im Kongresshaus.
Bei dieser Gelegenheit sollen rund 1500 Fachleute zusammenkommen. Der abtretende Stadtrat Richard Wolff (AL) gerät ins Schwärmen: «So könnte Zürich Teil der weltweiten Bewegung werden.»
Aus Sicht der Stadt wird während der viertägigen Präsenz der Fachleute in Zürich ein positives Image des Veloverkehrs gefördert, und die Stadt könnte sich als Gastgeberin mit internationaler Ausstrahlung als Velostadt präsentieren.
Es stehe nicht schlecht um das Velo in Zürich, so Wolff. Es könne aber noch besser werden, und dieser Anlass trage dazu bei. Zürich könne sich als Teil einer weltweiten Bewegung positionieren: «Wir können stolz und froh sein, wenn wir ausgewählt werden. Das ist eine Auszeichnung.»
Drei Millionen für eine Propagandaveranstaltung des European Cyclists’ Federation (ECF)?
Noch hat Zürich den Zuschlag allerdings nicht. Denn wie von Wolff erwähnt müssen sich die potenziellen Ausrichter in einem Selektionsverfahren bewerben – fast wie bei Olympischen Spielen. Allein dies zeigt, dass die ECF wohl nicht nur eine ideologische, sondern auch eine wirtschaftliche Agenda verfolgt.
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