Als langjähriger Vorstandsvorsitzender von Siemens und Mitglied des Aufsichtsrates von Daimler ist Joe Kaeser einer der global am besten vernetzten Manager der Welt. Der 64-jährige Bayer besuchte diese Tage das jährliche Treffen des Europa Forum in Luzern. Bei dieser Gelegenheit gab der deutsche Manager Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) ein Interview.
Das Gespräch ist allen zu empfehlen, die sich für Weltpolitik interessieren. Klug, vernünftig analysiert der pensionierte Siemens-CEO die Situation in Russland. Dass sich das Land und ihr Staatschef Wladimir Putin immer aggressiver gebärden würden, sei die Schuld von Barack Obama. Der Ex-US-Präsident habe erklärt, Russland sei nur noch eine Regionalmacht. «Seither macht Putin alles, um das Gegenteil zu beweisen», so Kaeser.
Aber auch das angespannte Verhältnis von China zu anderen Mächten durchleuchtet der Wirtschaftsführer genau. Der Westen mache den Fehler, über statt mit dem Reich der Mitte zu sprechen. Das komme im chinesischen Verständnis gar nicht gut an.
Hart in die Kritik geht Joe Kaeser mit der derzeitigen Administration von Joe Biden in den USA. Sie sei wie «keine vor ihr» darauf aus, dass die Welt amerikanische Produkte kaufe. Eine solches Amerika sei ihm in der Zusammenarbeit auch nicht näher als ein totalitärer Staat, der kalkulierbar sei.
Interessante Worte. Offen ausgesprochen. Eigentlich schade, dass es nicht mehr Manager wie Joe Kaeser gibt.
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