Die amerikanische Federal Reserve schickt die Aktienmärkte auf Talfahrt. Sie deutet an, ab März die Schraube in der Geldpolitik etwas anzuziehen. Der Dow-Jones-Index verlor am Mittwoch gut 1 Prozent, der Technologie-Index Nasdaq über 3 Prozent.
Gleichzeitig stürzt der Bitcoin-Kurs ab. Von vor kurzem über 60.000 Franken pro Bitcoin sind Donnerstagmittag noch gut 39.000 Franken übrig.
Hiess es nicht immer, Kryptowährungen seien eine Art digitales Gold? Losgelöst von den Aktienmärkten, stellten sie ihren Wert besonders in Krisenzeiten unter Beweis?
Das eine widerspricht dem anderen nicht. Bei kurzfristiger Panik leiden zeitweise alle Anlageklassen, einschliesslich Wertmetallen – und eben Kryptowährungen. Gold verlor seit Mittwoch ebenfalls an Wert. Investoren flüchten in Liquidität, weil sie wollen oder müssen (zur Deckung verlustreicher Positionen).
Je stärker Kryptowährungen in den Portfolios traditioneller Finanzinvestoren vertreten sind, desto weniger können sie sich dieser Gesetzmässigkeit entziehen: Bei scharfer Verkaufspanik korreliert kurzzeitig alles mit allem.
Erschwerend kommt bei Bitcoin hinzu, dass er ausgesprochene Kursschwankungen aufweist und somit als riskant gilt, dass er besonders leicht in Liquidität verwandelt werden kann und dass die politischen Unruhen in Kasachstan rund einen Achtel des Rechner-Netzwerks lahmgelegt haben, welches Bitcoin-Transaktionen dezentral abwickelt.
Über die langfristige Werthaltigkeit von Kryptowährungen sagt eine Episode wie die aktuelle wenig. Es bleibt dabei: Die maximale Menge an Bitcoins ist technologisch gedeckelt, anders als die Geldschöpfungsmöglichkeiten staatlicher Notenbanken.
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