Die Provokation von SVP-Nationalrat Thomas Aeschi um die Araber, die eine junge Ukrainerin im Flüchtlingsheim vergewaltigt haben sollen, war primitiv und deplatziert. Der Ukraine-Krieg ist der falsche Schauplatz für parteipolitische Profilierung.
Die Gegenseite liess sich die Gelegenheit nicht nehmen. Angeblich aus Protest gegen Aeschis Provokation boykottierte die grüne Nationalrätin Aline Trede die SRF-«Arena». Als ob es nichts Wichtigeres gäbe. Sie begab sich damit auf sein Niveau.
Doch «Arena»-Agitator Sandro Brotz setzte noch einen drauf. In der Sendung putzte er seinen «Gast» Aeschi runter wie einen Schuljungen. Als ob das nicht genug wäre, stellte der profilierungssüchtige SRF-Mann seine Philippika auch noch auf Twitter.
Wir bieten in der #SRFArena keine Plattform für #Rassismus. Journalismus bedeutet, die Dinge klar beim Namen zu nennen. ^red @SRF pic.twitter.com/krcx5cHZ9t
— Sandro Brotz (@SandroBrotz) March 19, 2022
Sandro Brotz hat sich schon mehrfach und zusehends ungeniert als notorischer SVP-Hasser geoutet. Damit hat er sich – unbesehen der betroffenen Partei – schon lange als unbefangener Schiedsrichter in der «Arena» disqualifiziert.
Doch bei diesem Exzess geht es um mehr als Parteilichkeit: Sandro Brotz stellt sein Ego über seinen Auftrag. Und lenkt vom Thema ab: Es geht um Krieg, Flucht und Elend.
Die «Arena» ist mehr als eine beliebige Sendung. Sie ist eine Institution von nationaler Bedeutung im halbstaatlichen Rundfunk. Mit seinen selbstverliebten Auftritten hat Brotz die «Arena» schon schwer beschädigt. Die SRF-Oberen täten gut daran, diesen Irrläufer lieber heute als morgen zu ersetzen. Bevor die Institution «Arena» definitiv jede Glaubwürdigkeit verloren hat.
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