Der Betrieb ist per sofort geschlossen. Am Morgen des 5. Dezember hat der Verwaltungsrat der Kosmos-Kultur AG die Bilanz beim Konkursgericht deponiert.
Der Verwaltungsrat – die beiden als Sanierer angetretenen Unternehmer Roberto Feusi und Valentin Diem – war nur gerade drei Monate im Amt. Lange genug, um zu erkennen, dass das Kosmos illiquid, hoffnungslos überschuldet und nicht zu retten ist.
Der seit fünf Jahren bestehende Kulturbetrieb mit Restaurant, Buchladen, Klub und Kinosälen war von Beginn an ein Luftschloss. Trotz der Grosszügigkeit der Liegenschaftsbesitzerin SBB und einzelner Aktionäre, die mit Darlehen einsprangen, hatte das Kulturhaus schon lange Liquiditätsprobleme.
Im Frühling war der aus fünf Frauen bestehende Verwaltungsrat geschlossen zurückgetreten – wegen Differenzen mit den Hauptaktionären.
Die beiden Kosmos-Gründer, der Buchhändler Bruno Deckert und der Filmemacher Samir, zerstritten sich schon bald nach der Eröffnung 2017.
Das linke Lager um Samir setzte sich durch – mit fatalen Folgen. Das Kosmos wurde zum ideologischen Projekt ohne wirtschaftliche Bodenhaftung.
Oder wie es seit heute auf der Homepage des Kulturbetriebs steht: «Das Kosmos blieb leider nur Vision ohne nachhaltige Machbarkeit.»
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