Ja, es brauchte Mut von Bundespräsident Alain Berset (SP), nach der Bundesratssitzung vom Mittwoch vor die Medien zu treten. Und dann über die Umsetzung der Pflegeinitiative zu informieren – während die gesamte Schweiz eine halbwegs plausible Erklärung für das intensive Teamwork zwischen seinem Departement und dem Ringier-Verlag erwartete.
Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter – wird sich Berset gesagt haben.
Wenn er doch nur schon die Verantwortung für die «Corona-Leaks» übernommen hätte, statt die ganze Schuld auf seinen Vertrauten Peter Lauener abzuschieben.
Denn genau das hat er getan.
Wiederholt beteuerte er, dass er von den unzähligen Mails seines ehemaligen Kommunikationschefs an Marc Walder nichts gewusst habe. Natürlich hat Lauener nicht vor jeder Mail-Sendung an Walder beim Gesundheitsminister Rücksprache genommen.
Es ist aber unvorstellbar und undenkbar, dass der absolut loyale Peter Lauener ohne Rückdeckung des Chefs – in welcher Form auch immer – einen Sololauf startete.
Mit der indirekten Schuldzuweisung an seinen langjährigen Weggefährten und Spindoctor hat sich Berset selber entzaubert.
Das war kein Zeichen von Grösse, sondern ein verzweifelter und unschöner Selbstrettungsversuch.
Der Glanz ist ab. Definitiv.
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