Die Meldung liest sich heute wie ein schlechter Scherz.
Anfang Juni 2021 meldete das Innendepartement (EDI) von Gesundheitsminister Alain Berset (SP), man lasse die Indiskretionen betreffend Corona-Massnahmen durch die Bundesanwaltschaft untersuchen – weil darüber berichtet wurde, noch bevor sie vom Bundesrat bekannt gegeben worden waren.
Nachdem durch die Enthüllungen von CH-Media-Zeitungen bekannt geworden ist, dass vor allem Bersets Vertrauter und Ex-Informationschef Peter Lauener dem Zeitungsverlag Ringier massenweise Informationen gesteckt hat, bekommt diese Anzeige des EDI eine ganz besondere Bedeutung. Wollte man damit auch den Verdacht von sich ablenken?
Wenn ja, dann hat sich Bersets damit selber einen schlechten Gefallen getan.
Schlimmer noch: Er hat sich womöglich selber die Schlinge um den Hals gelegt.
Man darf sich nämlich die Frage stellen, ob die Corona-Leaks überhaupt je genauer unter die Lupe genommen und die Mails von Lauener jemals öffentlich geworden wären, wenn das EDI diese Türe nicht selber aufgestossen hätte.
Ganz genau wird man es aber nie wissen.
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