Am Mittwochmorgen um 8.26 Uhr verschickten die Verwaltungsangestellten Dagmar Raetzo und Loïc Chatton an alle Parlamentarier eine Mail. Die beiden Verantwortlichen betreffend Bezüge/Betreuung von Ratsmitgliedern schrieben, sie stünden von 8 bis 17 Uhr am Info-Tisch vor dem Café Vallotton «für Ihre Fragen bezüglich Ihrer Bezüge gemäss Parlamentsressourcengesetz und Verordnung zur Verfügung».
Oder anders ausgedrückt: Spezialisten beim Bund helfen den National- und Ständeräten, dass ihnen finanziell sicher kein Rappen durch die Lappen geht. Es dauerte exakt elf Minuten, bis die Beamten von Cédric Wermuth eine geharnischte Reaktion bekamen. Der SP-Co-Präsident beklagte sich: «Ich war eben am Tisch, er ist aktuell nicht besetzt. Können Sie mir mitteilen bitte, wann der Tisch effektiv besetzt ist? Danke!»
Wenn es um die Optimierung der eigenen Bezüge und Einnahmen geht, versteht das knallrote Aushängeschild ganz offensichtlich keinen Spass. Der Rubel muss rollen, und zwar rasch. Von einem der schärfsten Kritiker des Kapitalismus können Kapitalisten noch einiges lernen.
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