Simonetta Sommaruga hat Bammel vor der dritten Abstimmungs-Niederlage in Folge. Vor dem Volksentscheid über das Mediengesetz debattiert die Bundesrätin immer ungeschickter und grotesker.
In der Abstimmungs-Sendung von Tele Züri und Co. beklagte sie doch tätsächlich das Verschwinden der Tageszeitungen Vaterland und Giornale del Popolo. Ihre Eltern hatten die beiden Blätter abonniert.
Wer erinnert sich noch, wer vermisst heute noch das Vaterland? Die katholische Luzerner Tageszeitung fusionierte vor über dreissig (!) Jahren zusammen mit dem liberalen Luzerner Tagblatt zur Luzerner Zeitung. An Werbeeinnahmen mangelte es bei der Presse anno dazumal noch nicht.
Drei Tageszeitungen waren für eine Stadt mit damals rund 75.000 Einwohnern schlicht und einfach zwei zu viel. Luzerner Neueste Nachrichten (LNN) hiess das dritte Blatt in der Leuchten-Stadt.
Die sich in Erklärungsnot befindliche Medienministerin vermisst auch die Zeitung Giornale del Popolo. Das Blatt gehörte dem Bistum Lugano. Es wies noch eine Auflage von knapp 10.000 Exemplaren aus, als es vor knapp vier Jahren wegen Erfolglosigkeit vom Bischof persönlich eingestellt wurde.
Im Tessin gibt es heute immer noch zwei Tageszeitungen. Höchst beachtlich für einen Kanton mit etwas mehr als 350.000 Einwohnern. Wie schon in der «Arena» wich Sommaruga auch bei den Regionalsendern aus, als es um den Millionensegen für die Grossverlage ging. «Die Grossen sind Google und Facebook», sagte sie kurz angebunden.
Viel lieber redete sie von der Urner Zeitung und der Obwaldner Zeitung. Nicht erwähnt hat sie den Sarganserländer (Auflage 9200), der das Paket ablehnt.
«Das Mediengesetz ist weder Fisch noch Vogel. Wir überleben, weil wir gesund sind», liess der VR-Präsident verlauten.
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