Die erste Geschichte geht so: Das Polit-Team von Boris Johnson feierte letztes Jahr am Regierungssitz Downing Street 10 eine Weihnachtsparty, als England gerade im Lockdown war.
Handybilder der Merry-Christmas-Feier gelangten vor drei Wochen an die Presse. Sie zeigen, wie sich eine Beraterin des Premiers über die damals gültigen Bestimmungen lustig macht: «Das war keine Party; da gab es nur Käse und Wein.»
Und jetzt kommt die zweite Geschichte: Der Guardian veröffentlichte ein Bild von Johnson und seiner Frau Carrie, als sie im letzten Mai mit anderen Leuten locker zusammensassen – auch diesmal bei Käse und Wein, etwa zwanzig Personen an der Zahl. Damals verboten die Corona-Restriktionen solch private Vergnügen ohne Abstand untereinander.
Nach diesen Enthüllungen zeigen nun alle auf den Premier und sagen mit den Lateinern, was Jupiter darf, ist dem Ochsen noch lange nicht zugestanden.
Dahinter steckt natürlich Scheinheiligkeit pur: Die meisten Engländer interpretierten die Pandemie-Verbote ungefähr so locker wie der Premier – man hielt sich dran, wenn es einem gerade passte.
Das belegt vor allem eines: Welche Schikanen der Premier angesichts der Omikron-Welle auch immer beschliessen wird, man wird sie befolgen oder auch nicht.
Genauso wie der Premier himself.
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