Wer in Zürich heiraten will, kommt an Roland Peterhans nicht vorbei. Als Teamleiter des Zivilstandsamts führt er die Menschen zusammen. Seit dem 1. Januar untersteht ihm noch eine weitere Kompetenz – über den Vollzug des schnellen Geschlechtswechsels.
Wer sich im falschen Körper geboren fühlt, kann ohne bürokratischen Sachzwang vom Mann zur Frau werden – oder umgekehrt. Und offenbar ist die Nachfrage vorhanden. Bis und mit Montag machten im Kanton Zürich exakt 41 Personen vom neuen Angebot Gebrauch.
Dies zeigen Zahlen des kantonalen Gemeindeamts. Gut die Hälfte aller kantonalen Fälle, 21, entfallen auf das Zivilstandsamt der Stadt Zürich. Diese 21 Personen wurden alle von Peterhans betreut. Der Neuen Zürcher Zeitung sagte der Beamte, dass die Prozedur in nur einer Viertelstunde geschafft sei.
Nach dem Gesetz muss eine Person innerlich fest davon überzeugt sein, nicht dem ursprünglich eingetragenen Geschlecht zuzugehören. Eine eigentliche Überprüfung dieser Überzeugung findet gemäss Peterhans aber nicht statt.
Er und seine Mitarbeiter seien sehr zurückhaltend: «Niemand soll sich erklären oder gar rechtfertigen müssen.» An den finanziellen Hürden kann die administrative Geschlechtsumwandlung auch nicht scheitern: Die Änderung von Geschlecht und Vorname kostet 75 Franken – eine befremdend kleine Hürde für einen Entscheid, der eigentlich das ganze Leben auf den Kopf stellt.
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