Joe Biden ist seit Jahren für seine sprachlichen Aussetzer bekannt.
Früher waren sie putzig oder peinlich. Doch seit er Präsident ist, werden sie problematisch. Ein unbedachtes Wort kann leicht einen Weltkrieg auslösen.
So wie Bidens Aufruf zum Sturz des russischen Präsidenten. War nicht so gemeint, beschwichtigten die Aufpasser im Weissen Haus.
Wirklich?
Biden sprach aus, was Amerikas Neocons seit Jahrzehnten in feuchten Träumen erregt: Ein total entmachtetes Russland und Europa als unentrinnbar an die USA geketteter Vasall.
Joe Biden concluded his powerful speech in Warsaw, by saying Vladimir Putin "cannot remain in power."
A Kremlin spokesman, responded to Biden's comment, saying: "That's not for Biden to decide. The president of Russia is elected by Russians."
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— Sky News (@SkyNews) March 27, 2022
Oder war es auch nicht so gemeint, als Biden vor dem Kongress verkündete: «Wenn die Geschichte dieser Ära geschrieben wird, dann wird Putins Krieg in der Ukraine Russland geschwächt und den Rest der Welt gestärkt haben.»
Für «Welt» lies «USA», da Biden sicher nicht Bolivien, Botswana oder Borneo meinte.
In Warschau mag sich Biden verplappert haben, aber er tat die Politik des Washingtoner Establishments kund.
Nebenbei teilte er den ukrainischen Freunden mit, dass sie noch länger werden sterben müssen. Denn eine friedliche Lösung, auch das machte Biden klar, wollen die USA erst mal nicht.
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