Der Chef des Chemiekonzerns BASF warnt eindringlich davor, Energie aus Russland zu boykottieren. Das wäre «unverantwortlich», sagt Vorstandschef Martin Brudermüller in einem Interview mit der FAZ.
Die russischen Gaslieferungen seien «die Basis für die Wettbeweberbsfähigkeit» der deutschen Industrie. Man müsse jetzt zwar russisches Gas «mit Hochdruck» ersetzen.
Aber die Alternativen seien teurer, meint Brudermüller: Flüssiggaslieferungen aus den USA würden zu «deutlich höheren» Energiepreisen führen, und sie könnten nicht «auf Knopfdruck» umgesetzt werden. Immerhin decke Russland 55 Prozent des deutschen Erdgasverbrauchs.
«Wenn die über Nacht wegfallen, dann würde hier vieles einbrechen, wir würden Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau bekommen, viele Unternehmen würden insolvent.»
Brudermüller warnt: Ein sofortiger Lieferstopp könnte die deutsche Volkswirtschaft in ihre «schwerste Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs bringen und ihren Wohlstand zerstören.»
Über diejenigen, die einen raschen Boykott als möglich bezeichnen, hat Brudermüller eine klare Meinung: Die grössten Wortführer seien jene, «die an dieser Stelle keine Verantwortung tragen.»
BASF stelle in Ludwigshafen auch lebenswichtige Produkte her. Das sei alles sehr viel komplexer, «als das von manchen in Modellen skizziert wird».
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.