Zuschauer des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland kommen aus dem Staunen nicht heraus.
Da heisst es im beliebten ARD-«Morgenmagazin» in der Anmoderation sinngemäss: Jeder müsse sich angesichts der politischen Lage in Katar fragen, ob er oder sie die Weltmeisterschaft überhaupt mit gutem Gewissen gucken könne. Da wird in einer anderen Sendung der WM-Hauptsponsor Adidas kritisiert, der auch noch seinen Gewinn aus diesem Engagement ziehen möchte. Kein Wort verlieren die Macher dieser Sendungen dagegen über die Engagements im eigenen Haus.
214 Millionen Euro haben ARD und ZDF für die Fernseh-Übertragungsrechte an den Weltfussballbund Fifa gezahlt. Es ist eine Rekordsumme, die aus den Zwangs-Gebühren der Zuschauer stammt. Und die Sender hätten sie hoffentlich nicht bezahlt, wenn sie sich nicht von der Vermarktung der Werbeplätze rund um die WM-Übertragungen noch höhere Einnahmen versprochen hätten.
Dass die kommen, daran besteht kein Zweifel. Denn eine WM im deutschen Winter garantiert Zuschauer, die am liebsten vom eigenen gemütlichen Sofa aus die Spiele verfolgen.
«Wir werden Rekorde verzeichnen», sagt Hans-Joachim Strauch, Geschäftsführer beim ZDF. «Ich bin mir sicher, dass uns eine Raketen-WM bevorsteht.»
Bis zu den Journalisten des Senders hat sich die Einschätzung des Geschäftsführers offenbar nicht herumgesprochen. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus.
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