Exorbitante Bezüge für Spitzenfunktionäre, gleichzeitig eine Berichterstattung über Wirtschaft und Unternehmen, in der das Geldverdienen unter Generalverdacht steht, eine unheimliche Nähe zu den Mächtigen in der Politik – das alles hat die Deutschen, die mehr als acht Milliarden Euro für das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem im Jahr bezahlen, misstrauisch werden lassen.
Immerhin: Fake News gehörten nicht zum Markenzeichen von ARD, ZDF und Co. – bisher.
Denn das ist vorbei. Die ARD musste sich jetzt entschuldigen.
Sie hatte in ihrem «Bericht aus Berlin» ein falsches Bild in einen Beitrag geschnitten: Zu einer Rede der Grünen-Fraktionschefin Britta Hasselmann, in der die Politikerin Oppositionschef Friedrich Merz vorwarf, kein Verständnis für die Lebens-Wirklichkeit der Bürgergeld-Betroffenen zu haben, war eine Szene mit Merz zu sehen. Darin machte er sich mit einem Fraktionskollegen über etwas lustig. Beide grinsten. Die Szene allerdings war alt und hatte mit der Rede nichts zu tun.
Im Bericht aus Berlin vom 13.1.2022 wurde im Beitrag über den Streit um das Bürgergeld ein falsches Bild eingesetzt. Wir bitten dafür um Entschuldigung und werden das Bild im Beitrag korrigieren und ihn neu in der Mediathek hochladen.
— Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) November 14, 2022
Die Quittung für derartigen Journalismus findet sich versteckt im aktuellen Jahresbericht der Sender. Gegen knapp 17 Millionen von den rund 46 Millionen deutschen Beitragszahlern wurden im Jahr 2021 «Massnahmen im Forderungsmanagement» eingeleitet.
In anderen Worten: Bei diesen Leuten muss die ARD ihr Geld mühsam eintreiben.
Es sieht ganz danach aus, als stimmt hier ein Volk mit den Füssen darüber ab, was es von seinen Rundfunkmachern hält.
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.