Anlässlich Ihrer Reaktion auf den bissigen Kommentar von Inside Paradeplatz, der gegen Ihre Anlageberatungsfirma elleXX gerichtet war, habe ich heute ganz spontan im Büro herumgefragt, ob meine Kolleginnen in einen Frauenfonds investieren würden. Keine kannte Ihre oder eine entsprechende Anlage oder den Hintergrund des aktuellen Knatschs. Die Buchhalterin wollte mehr über die gelisteten Unternehmen wissen. Ich konnte auch nicht viel mehr darüber berichten, als dass Ihre Kunden in Frauenquoten und Diversity investieren.

Die Antwort war recht ernüchternd. Wenn die Firmen keine gute Performance an den Tag legen, dann werde frau auf keinen Fall investieren. Dabei sei es egal, welches Geschlecht das Schiff führt.

Das Thema war für mich eigentlich erledigt. Es war mir schon fast etwas peinlich, dass ich diese Frage gestellt habe. Logisch investiert man da, wo es sich am meisten lohnt. Das hart verdiente Geld kennt kein Gender. Es sucht vor allem Ertrag und Sicherheit. Keine Berater, die einem die Welt erklären wollen. Keine Unterschätzung und besondere Aufmerksamkeit, weil man eine Frau ist. Und schon gar nicht einen medialen Knatsch um die Vermögensberater.

Ehrlichkeit und Respekt reichen aus. Schliesslich hat man hart dafür gearbeitet.

Klar, hätte der Schreiberling von Inside Paradeplatz auf gewisse Formulierungen verzichten können, trotzdem ist er fair geblieben. Er zitierte die Zahlen in korrekter Relation. Es sah zum damaligen Zeitpunkt nicht rosig aus. Kein Unternehmen ist vor Kritik gefeit.

Von einer toughen Wirtschaftsjournalistin und Unternehmerin hätte ich aber erwartet, dass Sie den Absender auf dieselbe Art konterten, seinen Erfolg beleuchteten und nicht direkt zum Richter rennen.