In den letzten Wochen passierte in Bundesbern etwas Sonderbares. Der Bundesrat und sein Gesundheitsminister Alain Berset haben sich von den Medien emanzipiert.
Ginge es nach den meisten Blättern, hätte der SP-Magistrat längst wieder einschneidende Massnahmen oder gar einen Lockdown verhängt – aus Sorge und Angst vor der «Omikron-Wand» und vor von ihr verursachten Hospitalisierungen, Todesfällen, Versorgungsengpässen und dem vielfach angekündigten Infrastruktur-Kollaps.
Obwohl der Freiburger dieses Mal seine Gefolgschaft verweigert, bleibt es in den Redaktionsstuben interessanterweise ruhig. Kein Blatt, das Berset für seine Untätigkeit kritisieren würde. Niemand, der ihm droht, den obersten Chef des Schweizer Gesundheitswesens dafür verantwortlich zu machen, wenn die eigenen Prognosen eintreffen.
Das Beispiel illustriert: Der Genosse ist für die meisten Journalisten offensichtlich unantastbar. Es spielt keine Rolle, wie er sich politisch verhält. Der Sozialdemorat ist immer über jeden Tadel erhaben. Über das richtige Parteibuch zu verfügen, entpuppt sich im Bundeshaus wieder einmal als nicht zu unterschätzender Vorteil.
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