Diesen Mittwoch soll im Bundesrat eine Art Chropfleerete zu den Corona-Leaks stattfinden.
Der intensive Informationsaustausch zwischen Ringier-CEO Marc Walder und dem ehemaligen Kommunikationschef von Alain Berset, Peter Lauener, hat nämlich laut Schweiz am Wochenende mehrere Mitglieder der Landesregierung «schockiert».
Schockiert? Also bitte, wo leben diese Magistraten eigentlich? Glauben sie sich in einer Wohlfühloase?
Es geht um Politik, da wird manchmal mit harten Bandagen gekämpft – auch in einer Konsensregierung. Und Indiskretionen gehören dazu. Die Bundesräte sind ja nicht politische Eunuchen, auch wenn sie der Konkordanz verpflichtet sind.
Will man sich nun anlässlich dieser Aussprache hoch und heilig versprechen, künftig keine vertraulichen Informationen, welche für die Bundesratssitzung bestimmt sind, vorzeitig an die Medien durchsickern zu lassen? Mehr wird wohl dabei nicht herauskommen.
Die Bundesräte sind einander gleichstellt, selbst der Bundespräsident steht nicht über seinen Kollegen. Was will also die Landesregierung ihrem Mitglied Alain Berset schon anhaben? Rausschmeissen können sie ihn nicht, aber ein wenig die Empörten spielen, das geht schon – und ist nebenbei noch gut fürs eigene Image.
Danach geht man zum Alltag über. Die Schaufenster glänzen, die Kassen klingeln, und bald ist Karneval.
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