Einen Heiligenschein den Scheinheiligen!
Jetzt lamentieren sie wieder über die Menschenrechtslage in China, pünktlich zu den Olympischen Winterspielen. Menschenrechtsgruppen protestieren, die Sponsoren sollen nicht zahlen, und Milliardär George Soros vergleicht die Spiele gar mit Deutschland 1936!
Wir wissen nicht, welchen Anteil das China-Geschäft am Vermögen von Soros hat. Aber dass viele Sponsoren das ganze Jahr über Handel und Wandel mit Peking treiben, ist kein Geheimnis. Die Bundesregierung entsagt mannhaft offiziellen Delegationsreisen zu den Spielen und fährt erst später wieder zu Arbeitsbesuchen hin, bei denen die Menschenrechte selbstverständlich tapfer «angesprochen» werden.
So weit, so verlogen!
Warum entdecken so viele die Menschenrechte eigentlich immer erst, wenn es um Sport geht? Der sollte Menschen in friedlichem Wettkampf verbinden, nicht Systeme rehabilitieren.
Wem es ernst ist mit der humanitären Abstinenz von Autokraten, der soll das VW-Werk in der Region Xinjiang schliessen, keine Klamotten und natürlich auch keine Gesichtsmasken made in China mehr tragen, die meisten Test-Kits ablehnen, nie in Golf-Emirate reisen, kein Saudi-Öl im Alltag akzeptieren, kubanischen Rum und Zigarren zurückweisen und gegen Zugeständnisse für den Iran demonstrieren. Um nur das Mindeste zu nennen.
Oder statt unsinniger Reinheitsgebote und Kontaktschuld endlich begreifen, dass Völkerverständigung keine Einbahnstrasse ist: Auch unsere Sportler sind Botschafter der Freiheit und tragen unsere Werte – hoffentlich – in die Welt!
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.