Die Welt hat verstanden: Wenn man die Deutschen festnageln will, dann am Rockschoss ihrer Moral und Gutherzigkeit. Und sind nicht (fast) alle Deutschen im Grunde ihres Herzens gut?
«Frieden schaffen ohne Waffen», rufen die einen, die anderen: «Frieden schaffen nur mit Waffen.» Wobei der Ruf nach Waffen-Lieferungen an die Ukraine mit jedem Tag lauter wird.
Ausserhalb der politischen Klasse herrscht Skepsis. Wer glaubt schon an das Märchen von der ukrainischen Muster-Demokratie und den blühenden Landschaften zu beiden Ufern des Dnjepr?
Das Anliegen der US-Amerikaner, die eigene Militär-Macht bis direkt an die russische Westgrenze zu projizieren, wird auch nicht sonderlich geteilt. Die meisten sehen in den verfeindeten Bruderstaaten Russland und Ukraine genau das: Bruderstaaten, deren Konflikt zwischen die Mühlsteine der Geopolitik geraten ist.
Die politische Klasse weiss derweil nicht ein noch aus. Waffen-Lieferungen sind unpopulär, erst recht an eine Front, wo noch im Sommer 1944 ganze Nazi-Armeen standen.
Gleichzeitig will man geliebt werden und zeigen, wie sehr man im Westen angekommen ist. Dazu noch die paar Kriegsbegeisterten, neue Blüten der alten, bis in den Mai 1945 gehegten Hoffnung auf Frieden im Westen – und mit dem Westen gemeinsam gegen den russischen Feind.
Deutschland ist zu bedauern.
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.