Wenn man kleine Kinder fragt, was denn ihr Berufswunsch sei, sagen die wenigsten so etwas wie «Projektleiter beim Bundesamt für Unfallverhütung», «Controller beim Bundesamt für Wohnungswesen» oder «Velo-Beauftragte bei der Stadt Zürich».
Solche Berufswünsche reifen erst mit der Zeit. Häufig bei Leuten, die irgendwann in ihrer Ausbildung auf eine missionarische Ader stossen, die sie dazu treibt, ihren Mitmenschen Vorschriften machen zu wollen. Häufig auch bei Leuten, die, aus welchen Gründen auch immer, feststellen, dass das berufliche Überleben in der Marktwirtschaft nicht immer ein Zuckerschlecken ist.
Mit guten Gründen kann man kritisieren, dass gemäss der neuesten Lohnstruktur-Erhebung des Bundesamts für Statistik der mittlere Monatslohn in der öffentlichen Verwaltung 8505 Franken im Jahr 2020 betrug, was substanziell über dem Median-Lohn in der Privatwirtschaft lag (6361 Franken).
Jeder Franken, der in die Löhne des Beamtenapparats investiert wird, muss zuerst dem produktiven Teil der Wirtschaft entzogen werden. Bei diesem Thema verliert die Schweiz zunehmend das Mass.
Aber anders betrachtet: Über vielen Amtsstuben liegt ein derart schwerer Nebel von Langeweile und Lethargie, dass man den darin Eingelullten schon fast wieder ihr Schmerzensgeld gönnen mag.
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